Pflegekräfte Erzieher:innen Sozialarbeiter:innen Führungskräfte Mentale Gesundheit Gelingende Kommunikation 1 – Spiritueller Impuls: Wir gesucht

Wir gesucht

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Kürzlich war das ein Wochenthema in der ARD: „Wir gesucht – Was hält uns zusammen?“ Gemeinschaft – privat und beruflich – ist eine Herausforderung. Manchmal ist ja das „Wir“ zum Davonlaufen, und Menschen flüchten tatsächlich – oder gehen zum Angriff über. Lösungen könnten gefunden werden, wo man gut kommuniziert. Aber wie geht das?

Ein Wort aus der Bibel empfiehlt: „Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ * (Jakobusbrief 1,19)
Kommunikation fängt mit Hören an. Bereit sein zu hören, aufmerksam hören, verstehen wollen – das wäre schon gut. Es ist wohl kein Zufall, dass uns Gott nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben hat. Ist das, was ich höre, wirklich das, was der andere sagen wollte? 
Ich könnte ja mal nachfragen.

Und dann erst reden – nicht voreilig reden, sondern „mit Bedacht“. Den anderen nicht abwerten, sondern auch im Konflikt „auf Augenhöhe“ bleiben. Ich bin wichtig, der andere auch. Bevor ich den anderen anklage, könnte ich über meine Bedürfnisse nachdenken. Was genau will ich eigentlich?

Und dann der Zorn. Er ist nicht verboten. Wo er kontrolliert, fair und konstruktiv geäußert wird, kann er helfen zur Veränderung. Jeder Konflikt ist ein verunglückter Wunsch nach Veränderung. Der Zorn kann uns die Energie liefern, für unsere Wünsche und Bedürfnisse einzutreten.

Gut kommunizieren – das ist ein Lernfeld für’s Leben. Die Mühe lohnt sich – für das „Wir“.