Revolution der Freundlichkeit
Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.
Banksy ist ein kreativer Kopf. Er kombiniert in seiner Kunst, was eigentlich nicht
zusammenpasst. Probieren Sie es mal aus: Verdecken Sie den Blumenstrauß und
betrachten Sie nur diesen Werfer. Vermummt mit seinem Schal, die Augen
zusammengekniffen, voller Anspannung und Energie, zielgerichtet – so holt er
zum Wurf aus. Ein Steine-Werfer bei einer gewalttätigen Demo, würde ich
meinen.
Aber er hat keinen Stein in der Hand und keinen Brandsatz, keine faulen
Tomaten oder Handgranaten oder ähnliches, sondern einen Blumenstrauß.
Blumen sind normalerweise keine Waffen und fügen keine Verletzungen zu.
Manchmal können sie wunde Punkte treffen, das schon. Aber sie stehen für
Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Liebe, Anteilnahme.
Blumen schenkt man. Man überreicht sie oder stellt sie in einer Vase irgendwo
hin. Im Karneval werden sie manchmal auch geworfen – wie Bonbons.
Wie wäre das, wenn wir Freundlichkeit mit derselben zielgerichteten Energie
einsetzen würden wie Wurfgeschosse? Nicht, um zu verletzen, sondern um
Menschen wohlzutun?
Man könnte hier kreativ werden. Eine Roseninitiative starten, ein Kuchen-
Komplott, eine Postkartenoffensive, eine Revolution der Freundlichkeit! Super!