Totes Holz – wirklich?
Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.
Wenn man jetzt gerade durch die Reben läuft, kann man an ihnen schon die ersten Knospen erkennen – wenn man genau hinschaut. Lange Zeit sahen die Rebstöcke aus wie tot. Aber das scheint nur so. Das Leben zieht sich im Winter zurück und sammelt neue Kräfte.
Das Holz, an dem Jesus gekreuzigt wurde, wird manchmal mit Pflanzen-Ornamenten dargestellt – mit Lilienblüten zum Beispiel. Die Botschaft ist: aus diesem toten Holz wächst neues Leben. Der Tod von Jesus schenkt uns die Möglichkeit zum echten, ewigen Leben, nämlich dem Leben mit Gott. Und seit Jesus vom Tod auferstanden ist, dürfen wir hoffen, dass der Tod auch für uns nicht das Letzte ist. Er ist wie „Winter“, wie ein Schlaf, aus dem Gott auch uns einmal auferwecken wird.
An das alles kann man im Frühling denken, wenn neues, frisches Grün aus Reben, Bäumen und Sträuchern sprießt. Der Tod ist entmachtet. Das Leben siegt.
Es sieht nicht immer danach aus. Aber die Knospen der Pflanzen sind wie eine Verheißung, wie ein Versprechen: Das Leben ist stärker als der Tod. „Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen und ewiges Leben ans Licht gebracht.“ (2. Timotheusbrief 1,10)