Veränderungen
Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.
Veränderungen
„… sind: am Anfang hart, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderbar.“ Der Satz stammt von einer ehemaligen Kollegin, die in der Evangelischen Stadtmission Freiburg interne Schulungen durchführte. Sie wollte damit ermutigen zur Offenheit gegenüber Veränderungen. Ich mag die Zuversicht, die in diesem Satz steckt. Aber stimmt er auch?
Es gibt Menschen, die lieben Veränderungen und finden nichts schlimmer als Routine. Und es gibt Menschen, die hassen Veränderungen und wünschen sich Beständigkeit.
Das, was wir kennen und was gleich bleibt, gibt uns Sicherheit. Aber wenn sich wenig ändert, lernen wir auch nicht viel. Veränderungen können uns einerseits verunsichern, aber sie sind auch eine Herausforderung für persönliches Wachstum. Zu viel Veränderung kann uns aber auch überfordern und vielleicht sogar aus der Bahn werfen. Veränderung kann Krise bedeuten – Gefahr und Chance zugleich.
„Veränderungen sind am Anfang hart, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderbar.“ Ich habe das tatsächlich so erlebt, als ich vor Jahren zur Freiburger Stadtmission kam. Nach über dreißig Jahren ein neuer Wohnort, neue Menschen, eine neue Arbeit – und die Stelle „Mitarbeiterseelsorge“ war ja auch neu in der Stadtmission. Fast alles war neu und anders. Ich hatte damit gerechnet, dass es nicht leicht werden würde. Aber dass es so viel Kraft kosten würde, hatte ich nicht gewusst. Als ich dann allein zwischen den vielen Umzugskisten stand – erst einmal ohne Internet und Telefon -, da fand ich das schon ziemlich chaotisch.
Es hat Zeit gebraucht, aber tatsächlich wurde es wunderbar für mich. Ich liebe meine Arbeit und ich lerne so viel dazu. Ich weiß, es hätte auch schiefgehen können. Ich hatte keine Garantie, dass ich klarkomme mit diesen Veränderungen. Ich glaube fest: Gott hat mich beschenkt.