Tipps und Tricks zur Anwendung des Gleittuchs
Gleittücher sind schlauchförmige Gebilde, deren glatte Innenflächen aus sehr gleitfähigem Material bestehen. Die Außenseite ist aus Mikrofaser oder abwaschbarem Kunststoffmaterial gefertigt. Sie reduzieren den Reibungswiderstand auf ein Minimum und erleichtern so das Bewegen von Personen im Bett. Es gibt Gleittücher in verschiedenen Ausführungen und Größen. Es gibt sie auch in gepolsterter Variante (Gleitmatte), mit Schutzbezügen und unterschiedlichem Oberflächenmaterial (Kunststoff/Baumwolle, Polyester etc.).
Möchtest du wissen, wie Gleittücher optimal angewendet werden? Dann schaue dir nun das nachfolgende Video an. Unter dem Video findest du noch viele weitere Tipps und Tricks zur Anwendung!
Tipps und Tricks Klicke auf die grünen Pfeile an den Seiten und erfahre mehr!
Einsatz
- bei schwer zu bewegenden, schwergewichtigen Menschen
- zum schonenden Bewegen der Menschen im Bett
- zum kräfteschonenden Einsatz der Pflegekräfte
Gleittücher/Gleitfolien dürfen auch „faltig, übereinanderliegend, zusammengeschoben…“ eingebettet werden. Das hat keinerlei Einfluss auf die Gleitfähigkeit beim Bewegen der draufliegenden Personen. Nach Benutzung werden Gleittücher/Gleitfolien entfernt, sie sollten in der Regel nicht unter der Person verbleiben.
Jeweils eine Gleitfolie von der Körperseite bis zur Mitte der Wirbelsäule der liegenden Person schieben. Die beiden Folien treffen sich in der Mitte und nun kann im Bett in die gewünschte Richtung bewegt werden.
Zusätzliche Kombinationsmöglichkeiten:
Mit Hilfe von Inkontinenzunterlagen wie Geri/Safetex/Stecklaken etc. zur Bewegung nutzbar in Verbindung mit den Gleittüchern/Gleitfolien.
Mit Hilfe eines Handtuches/Bettzügel am Kopfende befestigt, kann sich die liegende Person mit den Händen besser in Richtung Kopfende ziehen.
Durch leichten Neigungswinkel des Bettes (Kopf-Tieflage) mit eingebetteten Gleittüchern gelingt die Bewegung Richtung Kopfende leichter. Dafür das Kopfteil aber leicht aufgerichtet und das Kissen unter dem Kopf belassen (für Menschen ohne Herz- oder Atemwegsproblemen).
Mit Hilfe eines zusätzlichen Gleittuches/Gleitfolie unter dem Kopfkissen, weil sonst der ins Kissen drückende Kopf die Bewegung bremsen würde, wenn der Kopf nicht angehoben werden kann.
Beim Einsatz von zwei Pflegekräften am Bett, kann auch ein Handtuch am Gesäß der liegenden Person zur Unterstützung verwendet werden. Diese stehen auf jeweils einer Bettseite in Schrittstellung mit Blickrichtung Bettende und fassen mit der bettseitigen Hand das Handtuch an. Durch leichten Zug der Beiden richtet sich die Wahrnehmung des Pflegebedürftigen auf den Schub in Richtung Kopfende. Durch eine Antirutschmatte unter den Füßen stemmt sich dieser ab und erst dann bewegen sich die beiden Personen am Bett aus den Beinen mit. Aktivierende Pflege und reduzierte Rückenbelastung sind das Ergebnis.
Wenn Brustkorb und Becken (= gesamter Rücken) als Einheit liegend mit der Gleitfolie bewegt werden, ist es hilfreich, wenn mit Hilfe der Beweglichkeit der Taille der Bewegungsspielraum der Lendenwirbelsäule der liegenden Person genutzt wird, um das Nacheinander des Bewegens von Brustkorb und Becken zu fördern. Reduzierter Kraftaufwand und das Empfinden von eigener Bewegungskompetenz bei der zu pflegenden Person werden dabei unterstützt.
Die Hände der Pflegekräfte sind am/unter dem Brustkorb oder Becken auf der Gleitfolie/Gleittuch, und bewegen sich gleitend mit der liegenden Person mit.
Die liegende Person liegt in Seitenlage auf dem Bett. Auch in dieser Position kann mit Hilfe von Gleittuch/Gleittücher im Bett bei Bewegung unterstützt werden. Eventuell kann diese Person den hochgezogenen Seitenschutz des Bettes verwenden, um sich mit den Füßen schiebend und mit einer Hand ziehend bewegen.
zurück zur Startseite zur Lernlandkarte
Aktuelles Kapitel:
Das Gleittuch
Nächstes Kapitel: