Lege Pausen ein
Bei einem so hohen Anforderungsniveau ist es kein Wunder, dass auch Pausen selten entspannt und in Ruhe – oder überhaupt – eingehalten werden. Die kurzen Unterbrechungen der Arbeit, die eigentlich zur Erholung dienen sollen – selbst für sie scheint keine Zeit zu sein. Zu groß erscheint der Berg an Aufgaben, zu laut tönt die ständige Klingel auf dem Gang, zu oft wird die Pause von Nachfragen, Bitten oder Anrufen unterbrochen.
Dabei sind eben solche Pausen von 30 Minuten laut des Arbeitszeitgesetz bei einer Arbeitszeit zwischen sechs und neun Stunden verpflichtend einzuhalten, und das aus gutem Grund!
Mit einem Klick auf die seitlichen grünen Pfeile kannst du Bild und Text bewegen und erfahren, wie Pausen organisiert und eingehalten werden können.
Darum sind Pausen wichtig
Verzichtet man freiwillig oder unfreiwillig auf Pausen, tut man weder sich noch anderen einen Gefallen. Das Fehlen von Pausen führt allenfalls zu einem erhöhten Risiko, ein Burnout zu entwickeln und Fehler zu machen. Acht oder mehr Stunden am Stück leistungsstark und voll konzentriert zu sein, ist für unser Gehirn schlicht nicht möglich.
Übrigens: Bei einer Arbeitszeit von über neun Stunden erhöht sich die gesetzlich festgelegte Pausenzeit auf 45 Minuten!
Alle Pausenzeiten können auch in je 15 Minuten aufgeteilt werden.
Kommuniziert gemeinsam
Allgemein ist eine gute und fruchtbare Kommunikation im Team ein Schlüssel zur Entlastung aller Mitarbeitenden. So könnte sich beispielsweise auch eine Regelung finden lassen, dass Zurufe „zwischen Tür und Angel“ bestmöglich zu vermeiden sind und darauf geachtet wird, Kolleginnen und Kollegen bei Arbeiten möglichst wenig zu stören. Denn: Mitarbeitende, die auf Zurufe hin handeln sollen, haben keine Möglichkeiten zu planen oder ihre Arbeitsschritte in Ruhe zu überlegen. Ein solches spontanes „Dazwischengrätschen“ ist also eine Störung, welche den gefühlten Zeitdruck und die Arbeitsbelastung immens steigern kann.
Eine gute Angewohnheit, die sich jede Pflegekraft aneignen kann, ist es zudem, immer etwas zum Schreiben dabei zu haben. Für technikaffine Personen funktionieren auch Notizen per Spracheingabe auf dem Handy hervorragend. So muss man nicht alles behalten und kann sich einen kurzen Moment nehmen, um die Arbeitsschritte in einer sinnhaften Reihenfolge zu erledigen.
Bespreche Pausenregelungen
Um Pausen zu gewährleisten, lohnt es sich, im Team eine gemeinsame Pausenregelung anzustoßen. Beispielsweise könnte man festlegen, dass ein Schild mit einer verstellbaren Uhr (gleich einer Parkuhr) an die Türe des Pausenraumes angebracht wird.
Während des eingestellten Zeitintervalls dürfen die Pause machenden Mitarbeitenden nicht gestört werden, außer es findet wirklich ein absoluter Notfall statt. Zusätzlich könnte man neben die Türe einen Notizblock legen, auf dem wichtige Anliegen kurz notiert werden können; bestenfalls mit Namen, so dass Nachfragen möglich sind.
Die Raucherpause
Gerade an einem stressigen Arbeitstag ist die Raucherpause ein Lichtblick für viele Pflegekräfte, Erzieherinnen und Erzieher oder Beschäftigte in der Sozialen Arbeit. Sie verlassen den Arbeitsplatz für einige Minuten, stehen an der frischen Luft mit ihrer Zigarette und tauschen sich mit den anderen über Neuigkeiten aus.
Der Arbeitgeber kann entscheiden, ob er dies gestattet. Allerdings muss du dann diese Zeit nacharbeiten, damit Nichtraucherinnen und Nichtraucher keinen Nachteil erhalten. Der Arbeitstag mit Raucherpause verlängert sich somit.
Weitere Informationen erfährst du hier: https://www.arbeitsvertrag.org/raucherpause/
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