Arbeitswissenschaftliche Empfehlungen

Neben gesetzlichen Vorgaben gibt es auch weitere arbeitswissenschaftliche Empfehlungen, die aus zahlreichen Studien abgeleitet wurden. Der Gesetzgeber hat im Arbeitszeitgesetz aber festgelegt, dass solche Erkenntnisse über menschengerechte Gestaltung der Arbeit ebenfalls berücksichtigt werden sollen. Diese umfassen die Arbeitszeit aber auch die besonderen Belastungen durch Schichtarbeit.

Mit einem Klick auf die lila Balken erfährst du, was für die Gestaltung eines gesunden Dienstplans nach arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen zu beachten ist.

In einem vorwärts rollierenden Schichtsystem folgen auf eine Phase mit Frühschichten, eine mit Spätschichten, danach evtl. eine mit Nachtschicht und schließlich freie Tage. Dies hat den Vorteil, dass die Ruhezeiten zwischen den Schichten verlängert werden. Auch entspricht dieser Wechsel unserer „inneren Uhr“.

Sogenannte kurzrotierte Schichtsysteme sehen wenige gleiche Schichten in Folge vor, zum Beispiel Früh-Früh-Spät-Spät-Nacht-Nacht. Dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Empfohlen werden max. drei Tage pro gleiche Schicht.

Insgesamt gilt, dass lange Arbeitsphasen möglichst vermieden werden sollen. Empfohlen werden maximal fünf bis sieben Arbeitstage hintereinander zu legen. Ebenso sollten maximal drei Nachtdienste in Folge gearbeitet werden. Auch sollten einzelne Arbeitstage zwischen freien Tagen vermieden werden.

Es wird empfohlen nach einer Nachtschicht, eine Ruhezeit von 24 Stunden einzuplanen. Dies ermöglicht eine schnellere Anpassung an den gewöhnlichen Tagesrhythmus.

Kurzfristig haben bis zu fünf Überstunden in der Woche keinen wesentlichen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden. Dennoch sollten sie vermieden werden, da die Krankheitsquote steigt, das Verletzungsrisiko steigt und sich die empfundene Gesundheit verschlechtert.

Auch die Arbeitsinhalte sollten so geplant sein, dass gesundheitliche Belastungen vermieden werden. Arbeitsspitzen sollen entzerrt werden, Über- und Unterforderungssituationen vermeiden werden.

Wichtig ist dabei die Dienstplanung mit den anfallenden Tätigkeiten abzustimmen das heißt zu Spitzenzeiten genügend Personal einplanen beziehungsweise die Arbeitsspitzen entzerren zum Beispiel durch Ausdehnung der Essens- und Zu-Bett-Geh-Zeiten.