Erlebte Sinnhaftigkeit: Die Frage nach dem WARUM?

Wir Menschen haben nicht nur in unserem Privatleben, sondern bezüglich unserer Arbeit unterschiedliche Bedürfnisse. Grundlegend sind die 3 menschlichen Bedürfnisse nach Selbstbestimmtheit, Kompetenzerleben und Zugehörigkeit. Darüber hinaus gibt es noch den Wunsch nach materieller Absicherung. Was motiviert uns also zur Arbeit?

Man kann zwischen intrinsischer (von innen kommender) und extrinsischer (von außen kommender) Arbeitsmotivation unterscheiden.

Intrinsisch motivierte Arbeit erkennt man daran, dass die Aufgabe aus einem starken Interesse ausgeführt wird und sie bei dir zu einem Zuwachs an Wissen oder Können führt. Extrinsische Motivation hingegen entsteht durch äußere Anreize, wie zum Beispiel das Gehalt, aber auch Lob und Anerkennung durch Vorgesetzte oder Kolleginnen und Kollegen.

Wenn diese äußeren Anreize nicht mehr vorhanden wären, würde auch die extrinsische Arbeitsmotivation verschwinden. Die intrinsische Motivation hingegen bezieht sich auf die Arbeitsaufgabe und der von dir zugeschriebenen Bedeutung.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du dich bewusst daran erinnerst, warum du deinen Beruf gewählt hast.

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Sinnhaftigkeit

 

Um deiner eigenen Arbeitsmotivation ein bisschen auf die Spur zu kommen, nimm dir doch ein paar Minuten Zeit und beantworte die folgenden beiden Fragen. Gerne kannst du deine Antworten auch aufschreiben. Das hat den Vorteil, dass du konkreter formulierst und dir deine Antworten auch später noch einmal durchlesen und über sie nachdenken kannst.

  1. Wenn du an deine Arbeit denkst – zum Beispiel an den letzten Arbeitstag – welche der Aufgaben hast du eher intrinsisch (aus den Aufgaben selbst) motiviert gemacht und welche eher extrinsisch (von außen oder von anderen) motiviert erledigt?
  2. Erinnere dich: Wann hast du einer Kollegin geholfen oder eine andere Arbeit erledigt, obwohl es nicht zu deinen Aufgaben zählte? Wann hast du aus Rücksicht oder Gewissenhaftigkeit länger oder mehr gearbeitet, als du eigentlich musstest?

Und? Wie ist es dir mit der Beantwortung der Fragen gegangen?

Aus deinen Antworten kannst du vermutlich gut ablesen, welche Aufgaben du lieber als andere verrichtest. Gut ist es auch – wie in der zweiten Frage angesprochen – dir bewusst zu machen, aus welchen inneren Gründen du auch mal mehr arbeitest oder Aufgaben übernimmst, die eigentlich nicht in deine Verantwortung fallen.

Ist es, weil dir deine Arbeit so viel Freude macht, dass du gerne etwas länger arbeitest, selbst ohne Bezahlung (=intrinsische Motivation). Oder fühlst du dich von anderen, äußeren Faktoren – etwa Personalmangel oder einer Arbeitskultur, die Überstunden als normal erachtet – unter Druck gesetzt (=externe Motivation)?

Dieser feine Unterschied hat enorme Auswirkungen auf dein emotionales Innenleben und Stressempfinden, auch wenn die Aufgaben die gleichen sind. Es lohnt sich also, darüber zu reflektieren und womöglich auch zu hinterfragen, ob du deine persönlichen Ressourcen gut einsetzt. Vor allem dann, wenn du aus Druck- und Verantwortungsgefühlen heraus ständig dein Arbeitspensum überschreitest.