2. Dezember - Mutig ins Unbekannte

Ich bin Simon und werde gemeinsam mit meiner Frau und unseren drei kleinen Kindern Anfang 2023 unsere Zelte in Deutschland abbrechen, um für mehrere Jahre nach Uganda zu ziehen. Ich werde dort an einer Universität als Entwicklungshelfer arbeiten.

In vielen Gesprächen, in denen wir von unserem Einsatz in Uganda erzählen, sind die ersten Reaktionen häufig in etwa so:

  • Oh, spannend!
  • Wow, das klingt ja nach einem Abenteuer!
  • Eure Kinder werden sicher von der Erfahrung profitieren.
  • Das ist ja mal was ganz anderes.
  • Mit den Kindern? Ist das nicht gefährlich?
  • Das könnte ich mir gar nicht vorstellen.
  • Ihr werdet mit Sicherheit viel erleben.
  • Wie mutig von euch!

Natürlich haben auch wir uns ähnliche Gedanken gemacht, ähnliche Fragen gestellt.

Es ist naheliegend zunächst daran zu denken, was das für uns bedeutet: "Was bringt es mir?". Aber, um es vorneweg zu nehmen, die Rechnung wird nicht aufgehen. Familie, Freunde, sicherer Job und Einkommen, Sicherheit, perfekte Gesundheitsversorgung und Komfort zurück zu lassen - all das wiegt ein "Abenteuer" nicht auf. Zumindest nicht für uns.

Aber das muss es auch nicht, denn die Frage "Was bringt es uns?" trifft nicht den eigentlichen Kern der Sache: Für uns ist es kein Abenteuer, es ist keine Mutprobe, es ist ein Dienst.

Erst wenn wir anfangen, folgende Fragen zu stellen, sehen wir warum die Gründe "zu gehen" überwiegen können:

  • Welchen Menschen können wir dort begegnen?
  • Was brauchen sie? Welche Probleme haben sie?
  • Wie können wir unterstützen? Wie können wir uns einbringen?
  • Und wo können wir einfach nur begleiten? Freud und Leid teilen, gemeinsame Erfahrungen machen, gemeinsam Lernen.
  • Wer braucht uns?

Und noch eine ganz wichtige Frage für uns - aber das ist natürlich persönlich - aber wir glauben fest daran, dass Gott einen Plan für jeden von uns hat: Wo möchte Gott uns gebrauchen?

Mutig sein hat manchmal weniger damit zu tun, seine eigenen Grenzen zu testen, zu dehnen und zu überwinden. Mutig sein kann auch heißen: Den Blick von sich zu nehmen und (endlich) seinen Mitmenschen zuzuwenden. Nicht die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. GEBEN statt zu NEHMEN. Manche Dinge auch aus der Hand zu geben. Schritte des Glaubens gehen. Das ist mutig - für uns.

Und übrigens: Dafür muss man nicht nach Übersee fliegen. Das geht genauso gut vor der eigenen Haustür - oft sogar dahinter.

PS.: Wer mehr über unseren Einsatz erfahren möchte, nur für heute oder auch regelmäßig: www.lets-co.org