20. Dezember – Das besondere Geschenk

Das besondere Geschenk

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Ein Ehepaar, beide berufstätig, hastet kurz vor Weihnachten in ein Spielwarengeschäft
und erläutert der Verkäuferin: „Wir brauchen etwas, das die Kleine
erfreut, sie lange beschäftigt und ihr das Gefühl des Alleinseins nimmt.“ „Tut mir
leid“, lächelt die Verkäuferin freundlich. „Eltern führen wir nicht im Sortiment.“

Kinder lieben Geschenke. Erwachsene auch? Manche jedenfalls. Weihnachten ist
das große Fest der Geschenke. Aber was soll es denn sein? Letztes Jahr hatte ich
vielleicht eine super Idee, aber jetzt fällt mir mal wieder nichts ein. Freude soll es
machen, gute Gefühle wecken. Der oder die Beschenkte soll erleben, dass ich
mir Gedanken gemacht habe, seinen Geschmack kenne, meine Beziehung zu ihr
darin ausdrücke. Gar nicht so einfach.

Mir gefällt diese kleine Geschichte. Nicht weil hier der Weihnachtskonsum
kritisiert wird oder dass Eltern zu wenig Zeit für ihre Kinder haben. Für mich wird
in der Geschichte deutlich: Beziehungen sind das größte Geschenk. Eltern sind
unersetzlich. Familie ist kostbar. Freunde sind mit das Beste, was uns das Leben
geben kann. Beziehungen zählen.

Und ja: Beziehungen brauchen Zeit, sie leben vom Gespräch, vom gemeinsamem
Reden, Spielen, Essen, Lachen und Weinen. Vielleicht auch von kleinen
Geschenken. Ich freue mich auf Weihnachten. Ich werde meine Familie treffen.