Pflegekräfte Erzieher:innen Sozialarbeiter:innen Führungskräfte Mentale Gesundheit Adventskalender - Resilienz stärken - 12. Türchen

Dritter Advent - Spiritueller Impuls

Dritte Kerze am Adventskranz: Nichtstun

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

„Tu nichts! Weihnachten kommt von alleine.“ Dieser Buchtitel1 fällt mir immer wieder ein im Advent. Dabei bin ich gar kein „Weihnachtsmuffel“ – ich würde gern vieles tun in der Vorweihnachtszeit: meine Wohnung schön dekorieren, Plätzchen backen, über Weihnachtsmärkte schlendern, viele Karten schreiben, Konzerte besuchen – am liebsten ganz beschaulich und mit Genuss. Aber es gelingt mir nicht – naja, ab und zu etwas davon. Und immer löst diese Kluft zwischen Wollen und Können ein Unwohlsein in mir aus. Schlechtes Gewissen, Frustration, Unzufriedenheit machen sich bemerkbar. Die Aufforderung „Tu nichts!“ wirkt auf mich wie eine Befreiung. Ich muss mir keinen Druck machen. Natürlich wird es Weihnachten, auch wenn ich nichts von dem tue, was „man“ vor Weihnachten so tut.

So war es ja auch bei der Geburt von Jesus Christus, die wir an Weihnachten feiern. Dass Gott als Menschenkind zur Welt kommt, konnte kein Mensch bewirken. Wir können nichts dazu tun, dass der Erlöser zu uns kommt. Wir können und müssen Gottes Zuwendung zu uns Menschen nicht herbeiführen – durch nichts. Nicht durch gute Taten, nicht durch Meditation und Gebete, nicht durch großzügige Spenden für Hilfsprojekte. Wir können uns Gottes Liebe nicht verdienen – und wir müssen es auch nicht. Bei Weihnachten geht es nicht ums Leisten, sondern schlicht ums Empfangen.

So besingt es ein altes Adventslied: „Ihr braucht euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mit eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all Angst und Not zu stillen, die ihm an euch bewusst.“ (Evang. Gesangbuch, Lied Nr. 11,7)