Spiritueller Impuls: Feiertag für Frauen

Zum Weltfrauentag am 8. März

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Manchmal wundere ich mich, wofür es alles besondere Feiertage gibt. Es gibt den
Muttertag, den Vatertag (eigentlich „Christi Himmelfahrt“), vermutlich gibt es einen
Tag für Omas und Opas, hoffentlich auch für Tanten und Onkel.
Es gibt Feier- und Gedenktage auch für sehr sonderbare Themen: Es gibt den
internationalen Tag des Waldes und des Bieres und des Nasebohrens (ehrlich!).
Morgen, am 7. März, ist der Tag der Mülltrennung, am 9. März, ist der
Tag der Barbie-Puppe. Zwischen all dem ist am 8. März also auch der Internationale
Frauentag.

Natürlich verdienen es Frauen, gefeiert zu werden. Männer aber auch. Und auch
Mütter, Väter und der Wald. Beim Nasebohren bin ich mir nicht so sicher.
Wenn also alles es wert ist, gefeiert zu werden, wieso dann so ein besonderer Tag?
Ich bin da ein bisschen hin- und hergerissen. In Berlin ist das ein „richtiger“,
arbeitsfreier Feiertag. Den Reformationstag und Allerheiligen dagegen feiert man in
Berlin nicht mehr. Da kommt mir doch der Verdacht, dass wir Menschen auf dem
Weg sind, uns selbst zu feiern, weil die kirchlichen Feste immer weniger Menschen
etwas sagen.

Andererseits – ja, ich bin dafür, jeden Menschen zu feiern. Jeder ist ein genialer
Gedanke Gottes – und das an jedem Tag. Vielleicht tun sich gerade Frauen damit
manchmal schwer und bemerken eher ihren „Bad-hair-Day“ als den „Juhu-ich-bin-eine-
Frau-Tag“. Darum: Okay, Berlin! Ich hab zwar heute nicht frei, aber ich feiere
auch.