Inspiration Buch: Essen. Beten. Lieben – Eine Reise zu sich selbst

Beautiful young woman reading book sitting in front of colosseum in Rome at sunset.

Essen. Beten. Lieben

Eine Reise zu sich selbst

„Bitte sag mir, was ich tun soll“ (1) – Mit diesen fast flehenden Worten an Gott gerichtet, verbringt Elizabeth Gilbert (Liz) ihre Nächte weinend auf dem Badezimmerfußboden ihres Vorstadthauses. „Ich will nicht mehr verheiratet sein.“ (2) Die Verzweiflung ist auf den ersten Seiten des Romans geradezu greifbar. Die New Yorkerin durchlebt mit Anfang 30 ihre schwerste Lebenskrise, die sie – nach vielen Tränen – aus allem Gewohnten ausbrechen lässt. Schonungslos beschreibt die Autorin das Zerbrechen ihrer Ehe und das völlige Verlorensein ihrer Selbst.

Der Ausbruch aus ihrem Alltag ist – als sie nur noch ein Häuflein Elend ist – ausweglos. Stabilität geben ihr in der Krise sowohl ihr Beruf als auch ihr Glaube. Sie fasst einen gewagten Plan: ein Jahr auf Reisen gehen, um zurück zu ihrem ICH zu finden. Jeweils vier Monate an einem Ort, um zu essen, zu beten und zu lieben. Was würde da besser passen als Italien, Indien und Indonesien? 
Ich habe das „Reise“-Buch Eat, Pray, Love – so die Kategorie, unter der es in der Bücherei zu finden ist – bereits das zweite Mal gelesen. Einmal im Original und dann übersetzt ins Deutsche. Beide Male hat mich die „Reise“ der Elizabeth Gilbert in ihren Bann gezogen. Auch die Verfilmung des Weltbestsellers mit Julia Roberts in der Hauptrolle von 2010 habe ich gesehen. Doch das Buch ist intensiver, bedrückender und befreiender zugleich.  

Es macht Mut. Denn Gilbert zeigt offen und ehrlich, wie der Weg aus einer Lebenskrise heraus gelingen kann. Es ist viel mehr als ein Jahr auf Tour über drei Kontinente. Es ist eine lange, aufregende und aufwühlende Reise zu sich selbst. Genau das hat mich so fasziniert. 

 

(1)    Eat, Pray, Love, von Elizabeth Gilbert, erschienen im Berlin Verlag, 6. Auflage 2015, S.27
(2)    Ebd. S. 22