Teil 3 der Reihe
Lauftherapie und Depressionen
Gastbeitrag von Frank Pfeiffer-Unckrich, Lauftherapeut DLZ, Der Laufpate
Von Depressionen sind in Deutschland jedes Jahr bis zu 6 Millionen Menschen betroffen. Außerdem gehören Depressionen zu den Erkrankungen, die nach Berechnungen der WHO am meisten Leiden in der Weltbevölkerung verursachen. Daher ist es an der Zeit in der Gesellschaft Depressionen als Erkrankung wahrzunehmen und im Bewusstsein zu verankern. Es gilt Betroffene in ihrer Not ernst zu nehmen, zu helfen und es nicht als Nichtigkeit abzutun. Dies gelingt am besten in dem man authentisch und ehrlich gegenüber dem Erkrankten bleibt, sowie ihm eine wertschätzende und empathische Grundhaltung entgegenbringt.
Genau diese Grundhaltungen bringen Lauftherapeuten als Basiseigenschaft mit und bereiten damit den Boden, um mit Lauftherapie positive Effekte gegen krankhafte Verstimmungen zu erreichen. Ganz klar ist jedoch aber auch, dass Diagnose und Behandlungen in die Hände von Ärzten und Therapeuten gehören. Die Lauftherapie sieht sich als ideale Ergänzung.
Aber natürlich ist es das Laufen selbst, dass Betroffenen nach dem Gefühl der Leere wieder Fülle gibt. Es ist das gemeinsame Laufen in der Gruppe mit Anderen sowie das charakteristische kommunikative Laufen bei einem ganz langsamen Lauf in der Lauftherapie. Stressfaktoren, Ängste und Ärger können zum Abklingen gebracht werden und Stimmungen und Gefühle ins positive gekehrt werden.
Es ist das „Laufphänomen“, das sich nach einigen Minuten des natürlichen Laufens einstellt. Hierbei öffnet sich beim Laufen über den Körper und die Muskulatur auch der Geist. Dieser Geist kann uns helfen Krisen zu bewältigen selbstbewusster und widerstandsfähiger zu werden, um somit unsere Resilienz zu steigern. Das dies möglich ist wurde schon in vielen Laufkursen sowie in psychiatrischen Klinikstudien bewiesen. Dabei stellte sich heraus, dass Psychotherapien erfolgreicher waren, wenn sie mit Laufen ergänzt wurden.
Zum Schluss noch zwei Anmerkungen.
Laufen hilft, jedoch muss man davon ausgehen, dass Laufen nur bei leichten bis maximal mittelgradige Depressionen zur Anwendung kommen wird. Bei einigen Betroffenen wird die Antriebslosigkeit so stark sein, dass es nicht zur Teilnahme eines Laufkurses kommt.
Laufen als Prophylaxe um psychisch gesund und widerstandsfähig zu bleiben ist immer noch die beste Wahl um Lebenskrisen wie Tod, Trennung, Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes oder andere Konflikte meistern zu können, um so nicht in Depressionen zu verfallen.