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Alan Herweg

Achtung, Achtsamkeit! - Meditationen über Mental Health

Mensch, möchte ich Mental Health? - Teil 1 der dreiteiligen Serie

Gastbeitrag von Alan Herweg - Psychologischer Berater

Mental Health (psychische Gesundheit) kämpft sich langsam aus ihrem Ruf heraus, nur ein Luxus zu sein. Es wird erkannt, dass es hierbei nicht nur um wärmenden Tee, ähnlich warme Worte und ungefragte Ratschläge geht, sondern um das, was uns zum Menschen macht: unser Bewusstsein. 

Genauer gesagt, unser Selbstbewusstsein. Der Mensch ist ein Tier und, dass er als Tier über sich selbst nachsinnen kann, macht ihn zum Menschen. Unser Denkvermögen löst so allerlei Probleme, hilft uns bei der sozialen Zusammenfindung und schöpft Originelles, Technisches oder Kunstvolles. 

Doch unser Denkvermögen erschafft auch allerlei Probleme, hemmt uns angstvoll bei der sozialen Zusammenfindung und blockiert, dass eigentlich würdige Schöpfungen das Licht der Welt erblicken. Denn der Beinahe-Erschaffer hat eben die Möglichkeit, zu denken und zu fühlen. Hier: dass sein Werk nicht gut genug sein wird. Nicht interessant genug. Dass andere es besser könnten. Dass es sich nicht lohnt. 

Mental Health betrifft also die innere Kommunikation. Was geschieht in mir? Welche Bewohner hat meine Gedankenwelt? Wie sieht die Bevölkerung der Gefühlswelt aus? Sind sie meistens eher angenehme oder unangenehme Zeitgenossen? Wie oft wechselt das? 

Mental Health betrifft dadurch auch die äußere Kommunikation. Was in mir geschieht, prägt mein Handeln. Mein Handeln prägt meine Umwelt. Eine Vielzahl an Momenten bildet mein Leben. Und meine Mental Health hat bei dieser Bildung stets ein wesentliches Wörtchen mitzureden. 

Die Kernfrage? Ob ich ausreichend Ressourcen habe, um meine Herausforderungen zu bewältigen. Sowohl psychisch, als auch körperlich und sozial. Herrscht zwischen diesen zwei essentiellen Faktoren keine Balance, unterwerfe ich mich dem Ungleichgewicht: Über- oder auch Unterforderung stellen sich ein. Wie bei einer Wippe. 

Nun lassen sich die Herausforderungen ehrlicherweise seltenst präzise prophezeien. Einige Hürden sieht man schon, bevor man auf der Startbahn los sprintet.  Einige kennt man bereits aus der Vergangenheit und hat ausgiebig damit trainieren können. Doch manche tauchen leider auch wie aus dem Nichts auf und verlangen nach einem sehr plötzlichen Sprung. Tückischerweise ist der Höhe dieser unerwarteten Hürden kaum eine Grenze gesetzt. 

Sind wir dem Leben also ausgeliefert? Nein! Die etwas schwarzgemalerte Metapher des Hürdenlaufs steht und fällt nämlich wie wir Sportler mit unserer Vorbereitung: unseren Ressourcen. Wir können nicht hellsehen, was uns herausfordert. Aber wir können uns auf vieles gefasst machen. Hier wandert die Mental Health ins Themenfeld der Resilienz: wie widerstandsfähig bin ich, wenn eine Belastung droht? Breche ich? Wanke ich wie das Fähnchen im Wind? Oder stehe ich fest verwurzelt und unbeeindruckt? 

Mental Health betrifft die innere Kommunikation. Also ist der erste Schritt, diese Leitungen anzuzapfen und sorgfältig zu überwachen. Die Inhalte der menschliche Psyche sind höchst individuell. Doch unser struktureller Bauplan ist sehr vergleichbar. Zum Glück! Denn nur, wenn ich die immer gleichen Grundzüge der menschlichen Psyche kenne, kann ich sie überhaupt verstehen. Und nur so kann ich dieses Wissen auch auf mich selbst anwenden. Das Ergebnis? Die Etablierung einer krisensicheren Mental Health. 

Achtung! Achtsamkeit eilt uns nun beim Abhören ganz entscheidend zur Hilfe. Aber warum? Und – eigentlich ebenso interessant: wie?! Das verrät das nächste Essay der Serie. 

Bis dahin & leben Sie mir bitte wohl!

 

Zum Autor: Alan Herweg ist psychologischer Berater. Er widmet sich existenziell wie rational dem menschlichen Bewusstsein und wie dessen Potential für die alltägliche Mental Health ausgeschöpft werden kann.