Die Teddy-Erfinderin (1847 – 1909)
Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.
Margarete Steiff stammte aus einem schwäbischen Dorf und
lebte, bevor es Impfstoffe gab. Als Kleinkind erkrankte sie an
Kinderlähmung. Familie und Nachbarn ermöglichten dem
lebensfrohen Mädchen, trotz Behinderung zur Schule zu gehen
und später Schneiderin zu werden. Aus der Nähwerkstatt im
elterlichen Haus wurde mit den Jahren ein Geschäft.
1880 entdeckte sie in einer Modezeitschrift ein Muster für Filz-
Elefanten als Nadelkissen. Sie nähte einige und verschenkte sie
zu Weihnachten. Die Kinder in ihrer Verwandtschaft spielten
begeistert damit. Das wurde die Geburtsstunde der
„Filzspielsachenfabrik", die bis heute besteht und weltweit bekannt ist.
Auf der Leipziger Messe 1902 kauft ein Amerikaner alle Restbestände
von Plüschbären auf. Einer der Bären wurde Präsident
Theodor (Teddy) Roosevelt geschenkt, der Hobbyjäger war.
Auf seine scherzhafte Frage „Was ist denn das für ein Bär?“
antwortete der Bekannte: „Na, ein Teddy-Bär natürlich.“
Bereits 1907 produzierte Steiff 974.000 Teddybären.
Die Firmenphilosophie von Margarete Steiff hieß: „Für Kinder ist
nur das Beste gut genug!“ Lange Zeit nähte sie die Prototypen
der Stofftiere selbst. Ihre Lebensgeschichte wurde zum Beispiel
dafür, was ein Mensch trotz Behinderung mit Mut, Kraft, Herz
und Willen erreichen kann. Als gläubige Frau wusste sie, was Gott
vor langer Zeit einem anderen durch Krankheit eingeschränkten
Menschen gesagt hat: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst!
Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz
besonders an dir.« (2. Korintherbrief 12,9)