Für Steffi

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Ich kannte diese Steffi nicht. Aber den Garten – den Botanischen Garten in Köln – liebe ich
auch. Ich wollte mich auf diese Bank setzen und las diese Widmung. Das hat mich sehr
berührt. Wer mag Steffi gewesen sein? Wie alt war sie wohl, als sie starb? Hatte sie ein langes
oder ein kurzes Leben? Starb sie durch eine schlimme Krankheit? Liebte sie diesen Garten
schon, als es ihr gut ging? Oder schöpfte sie hier Kraft, als sie auf den Tod zuging?

Steffi hatte Freunde. Die leben noch und erinnern sich an sie. Sie saßen gern neben ihr hier im
Garten an dem kleinen Teich mit den Seerosen. Und sie haben für Steffi diese Bank hierhin
gestellt. Ich denke: Sie vermissen Steffi. Sie sind traurig, dass sie nicht mehr mit ihnen hier
sitzen kann.

Nicht nur am „Totensonntag“ erinnere auch ich mich an Menschen, die ich verloren habe.
Sie haben mein Leben bereichert, sie gehörten einfach zu mir. Mit ihnen habe ich ein Stück
von mir selbst loslassen müssen. Und irgendwann werde ich selbst alles loslassen müssen.
Und andere werden mich loslassen müssen. Dann wird es immer noch den Garten geben und
die Bank und die Freunde – eben ohne mich. Daran zu denken macht mich traurig. Warum
muss das so sein? Warum muss alles vergehen?

Mich tröstet ein Gedanke aus der Bibel: Ja, alles ist vergänglich. Aber „die Gnade des Herrn
währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Psalm 103) Gottes Liebe zu mir, seine freundliche
Zuwendung zu mir, bleibt – über den Tod hinaus. Darauf hoffe ich zuversichtlich.