Pflegekräfte Erzieher:innen Sozialarbeiter:innen Führungskräfte Mentale Gesundheit Spiritueller Impuls: „Goldene Worte“ von Paulus

„Goldene Worte“ von Paulus

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Der Apostel Paulus machte in den ersten Jahrzehnten unserer Zeitrechnung das Christentum im römischen Reich bekannt. Nach ihm sind die Pauluskirche und der Paulussaal in Freiburg benannt. Das Gebäude gehört zur Evangelischen Stadtmission. Hier finden nicht nur die Gottesdienste der Gemeinde „Dreisam3“ statt. Der Saal wird für Konzerte und andere Veranstaltungen vermietet und auch von der Uni Freiburg genutzt. Hier begegnen sich also Theologie, Kunst und Wissenschaft.  
Im Eingangsbereich kann man auf den viereckigen Säulen Zitate von Paulus lesen. Erstaunlich, wie bekannt manche sind, ohne dass man weiß, woher sie stammen. Erstaunlich auch, wie aktuell manche sind. Jedes Paulus-Zitat ist mit einem anderen Zitat aus der Neuzeit verbunden. So zum Beispiel diese beiden:

  • "Jetzt ist es nicht mehr wichtig, ob ihr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen seid: In Jesus Christus seid ihr alle eins." Paulus im Brief an die Galater (Kapitel 3, Vers 28). 
     
  • "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." Grundgesetz Artikel 3,3. 

Bei diesem Zitat hier geht es darum, dass Unterschiede in Gottes Augen keine Ungleichbehandlung rechtfertigen. Die ersten, die an Jesus Christus glaubten, waren Juden. Als auch sogenannte „Griechen“, d.h. Nicht-Juden, zum Glauben kamen, fand man das irritierend. Paulus aber stellte klar: diese und andere Unterschiede sind nicht mehr wichtig. Alle, die Gottes Zuwendung in Jesus erfahren haben, bilden eine große Familie.  

Seitdem ringt die Menschheit darum, das umzusetzen. Und immer noch kämpfen Rassen, Klassen, Nationen und Geschlechter gegeneinander. Aber das Ziel ist definiert: Wo Gott das Sagen hat, dürfen solche Unterschiede keinen Vorteil oder Nachteil mit sich bringen. Das ist im Zeitalter der Aufklärung in die allgemeinen Menschenrechte eingeflossen und nach dem Zweiten Weltkrieg in unser Grundgesetz. Der Ursprung der Meinungsfreiheit und der Integration von Menschen mit Behinderung liegt in der Liebe Gottes zu allen Menschen.