Spiritueller Impuls: Liebe verschenken

Liebe verschenken 

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Zum Valentinstag werden Blumen verschenkt, Schokolade, Schmuck – und
Herzen! Vor allem Herzen!
Wie kann man Liebe schenken? Wie kann man sie zeigen? Man kann beim
Verschenken von Blumen, Schokolade und anderem auch manches falsch
machen. Aber am wichtigsten ist wohl, dass wir Liebe nicht für uns behalten,
dass wir sie aussprechen, ausdrücken.
Die Generation der „Kriegskinder“ tut sich damit schwer. Und nicht nur die.
Mir scheint, dass viele Menschen große Scheu haben, Zuneigung auszudrücken –
vor allem mit Worten. Vielleicht meinen sie, es könnte dem anderen peinlich
sein oder sie fürchten zu übertreiben und falsche Erwartungen zu wecken.
Wenn ich einem Kollegen sage „Ich mag dich“ – hält der das womöglich für
„Anmache“? Wenn ich einer Mitarbeiterin sage „Ich freue mich immer, wenn ich
Sie sehe“ – denkt die dann, ich meine nur ihre Arbeitsleistung? Wenn ich einem
Vorgesetzten sage „Sie machen Ihre Sache gut“ – hält der mich für einen
„Schleimer“? Es gibt viele Gründe, Zuneigung nicht zu zeigen – oder nicht so
direkt. „Der weiß das doch“, denken wir dann. Und das mag ja auch so sein.
Meine Erfahrung ist: Wenn es doch tue, wenn ich es mit Worten tue, ehrlich und
so, wie mir um’s Herz ist, dann kann Wunderbares passieren – mit mir, mit dem
oder der anderen, mit unserem Miteinander, mit der Stimmung im Raum.
Valentin könnte eine gute Gelegenheit dazu sein.