Schlechte Bedingungen
Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.
Dieser Baum steht direkt an einem asphaltierten Weg.
Und er steht an einem Hang. Da ist wenig Platz für Wurzeln.
Wie konnte er so groß und stark werden? Und nicht nur das:
sein Wurzelwerk zeigt eine besondere Schönheit – so
verschlungen und von Moos überwachsen!
Manche Menschen haben auch schlechte Bedingungen für ihr
Leben. Ein Elternhaus, in dem es Spannungen und Konflikte
gab. Armut, Krankheit, Misserfolge, schwere Verluste. Auch
Krieg und Fluchterfahrungen rücken uns wieder ganz nahe.
Manche Menschen werden dadurch für ihr ganzes Leben
eingeschränkt. Andere wachsen anscheinend über sich hinaus
und entwickeln ganz besondere Fähigkeiten und
Eigenschaften. Man hat versucht, herauszufinden, woran das
liegen könnte. Anscheinend ist einer der Faktoren, von denen
es abhängt, wie jemand mit schlechten Bedingungen
zurechtkommt, dieser: Dass es andere Menschen gibt, die an
ihn oder sie glauben, die Zuversicht vermitteln können:
„Ja, du hast es schwer. Aber du wirst es schaffen. Du bist nicht
allein. Es wird gut werden.“
Für manche ist Gott so ein Mutmacher. Er sagte zu einem
verzagten Mann: „Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst
und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein
Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!“ (Josua 1,9)