Spiritueller Impuls: Was ist gut? - Teil 1

Was ist gut?

Teil 1

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Die Zeitschrift „Psychologie Heute“ (Ausgabe 04/2020) berichtete über eine Studie.
Man wollte wissen, ob moralische Werte – („Was ist gut? Was ist böse?“) – auf der
ganzen Welt gelten oder nur in bestimmten Kulturen. Das Ergebnis waren 7 moralische
Regeln, die auf der ganzen Welt zu finden sind.
Es wurden Informationen aus 60 verschiedenen Volksgruppen rund um den Globus
ausgewertet, darunter die afrikanischen Massai, ein schottischer Hochlandclan und die
nordamerikanischen Hopi. Die Forscher entdeckten: Wir sind uns vor allem ähnlich!

Wir alle heißen Handlungen gut, die der gegenseitigen Unterstützung dienen.
Eine erste Regel, die in allen Gebieten der Welt vorkommt: Die Familie kommt zuerst.
Altruistische Fürsorge, d.h. anderen zu helfen, ohne davon einen eigenen Nutzen zu
haben, findet vor allem unter Verwandten statt. Wir kümmern uns um den
Nachwuchs, unterstützen aber auch Ältere und Schwache aus der Familie.
„Family first“ ist das weltweit am meisten verbreitete moralische Gebot.

Eine zweite Regel: Wir halten als Gruppe zusammen. Nicht nur in der Familie, auch mit
Nachbarn, Kollegen oder im Verein verbinden wir uns mit anderen zu festen
Gemeinschaften. Der Zusammenhalt wird oft mit Ritualen und Traditionen besiegelt:
dasselbe Trikot in der Sportmannschaft, Geburtstagskuchen für das Büroteam.
Rund um den Erdball gilt es als erwünscht, Gruppenmitglieder bevorzugt zu behandeln
und für sie Partei zu ergreifen.

Das christliche Gebot der Fremden-Fürsorge und Feindesliebe geht darüber sogar noch
hinaus.