Trauer im Pflegekontext

Wie wichtig Trauerarbeit für Pflegekräfte in der stationären Pflege ist.

Gastbeitrag der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern

In kaum einem anderen Berufsfeld sind die Themen Sterben, Tod und Trauer so allgegenwärtig wie in der Pflege. Pflegefachkräfte sind fast täglich mit dem Tod von den ihnen anvertrauten Menschen konfrontiert, zu denen eine Bindung besteht. Darüber hinaus haben in der Pflege Tätige direkten Kontakt zu älteren Menschen, die häufig mit Verlusten konfrontiert sind, sei es der Verlust von Familienmitgliedern, Freunden oder der eigenen Gesundheit. Das ist eine große emotionale Belastung noch zusätzlich zum ohnehin stressigen Pflegealltag. Eine gute Trauerarbeit ist wichtig, um eine Verarbeitung des Verlustes zu ermöglichen und psychischen Erkrankungen vorzubeugen.  

Trauer kann viele Formen annehmen und ist ein individueller Prozess, der Zeit, Unterstützung und Empathie erfordert. Der Umgang mit Trauer erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Sensibilität, und Pflegekräfte sollten die Möglichkeit haben, selbst Unterstützung und Begleitung bei der Bewältigung dieser anspruchsvollen Aufgabe zu erhalten. Indem Pflegekräfte Raum für Trauer schaffen und den Bewohnern erlauben, ihre Gefühle auszudrücken, und auch selber lernen, über ihre Sorgen zu sprechen, tragen sie dazu bei, die Trauer besser zu bewältigen.

Trauerarbeit im Pflegekontext kann durch verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden, durch regelmäßige Gespräche, in denen die Bewohner:innen und Pflegekräfte ihre Trauer ausdrücken können, oder die Einbeziehung von Trauertherapeuten oder Seelsorgern. Darüber hinaus können Schulungen und Fortbildungen für Pflegekräfte angeboten werden, um ihre Kompetenzen im Umgang mit Trauer und Verlust zu stärken.

Eine Workshop-Reihe der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern möchte einen Raum öffnen für den Umgang mit Trauer: Wie soll ich umgehen mit einem Sterbenden? Wie kann ich meine eigene Trauer verarbeiten? Wie können wir als Team, die Gefühle rund um den Verlust besprechen? Für diese und viele andere Fragen lädt der zertifizierte Trauerbegleiter Manuel Schweichler unter dem Titel „Mission Abschied – ein Workshop zu Sterben und Tod in Pflegeeinrichtungen“ zur gemeinsamen Reflektion ein. Er beleuchtet mit den Teilnehmenden die jeweilige Arbeitssituation vor Ort – welche Möglichkeiten für Trauer und Traurigkeit geschaffen werden können und was es braucht für einen guten Abschied. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Strategien und Rituale erarbeitet, die die Traurigkeit leichter werden lassen können.

Durch die angemessene Unterstützung und Begleitung der in der Pflege Tätigen bei der Trauerarbeit können Pflegeeinrichtungen zu einem Ort werden, an dem Trauer anerkannt und akzeptiert wird, und in dem Menschen in ihrer Trauer nicht allein gelassen werden.

Weitere Informationen zu „Mission Abschied“ gibt es hier: https://www.korian-stiftung.de/mission-abschied oder per E-Mail unter info@korian-stiftung.de.

Begleitend zur Workshop-Reihe bietet die Korian Stiftung eine kostenfreie Broschüre mit dem Titel „Mission Abschied“ an. Diese gibt spannende Tipps und Informationen zur Trauerarbeit im Pflegekontext. Das Heft ist kostenlos über die Korian Stiftung in gedruckter Form oder als Download erhältlich. Bei Interesse melden Sie sich gerne mit der benötigten Stückzahl direkt unter info@korian-stiftung.de.