Herbstluft

Teil 3 unserer monatlichen Serie "Unsere Sinne"

Kühl und angenehm frisch – so fühlt sie sich an und so riecht sie auch: die Herbstluft. Ich liebe diese Zeit, in der man sich vom langen Sommer verabschiedet und die Nächte wieder kühler werden. Die Zeit ab Ende September, wenn man zum Fahrradfahren am Morgen lieber ein paar Handschuhe anzieht, weil die Finger sonst schnell auskühlen. Denn in dieser besonderen Zeit des Jahres ändert sich die Luft um uns herum so wunderbar. Sie wird angenehm frisch und trägt einen ganz besonderen Duft mit sich: eine Essenz aus nasser Erde und welken Blättern, gepaart mit Nebel und schwachen Sonnenstrahlen. Das Atmen wird zum Genuss. Besonders am frühen Morgen, wenn einen die kühle Luft aufweckt und sich besonders rein anfühlt oder am Nachmittag bei einem Spaziergang im Wald, wenn die feine Wärme der Sonnenstrahlen den Duft des Waldbodens und der herbstlichen Bäume intensiviert.

Ich bin dankbar für die kühleren Temperaturen und Regenschauer, die diesen Zauber bewirken, für die „Herbstsonne“ und dafür, auf einem Breitengrad zu leben, wo man dies so erleben kann. Denn das natürliche Wechselspiel der Jahreszeiten macht auch den Lebensrhythmus für uns Menschen so einzigartig.

Hoffen wir und arbeiten wir daran, dass uns „unsere“ vier Jahreszeiten in diesen Breitengraden erhalten bleiben. Denn schon jetzt lässt sich ein Verschwinden dieses besonderen Rhythmus der Natur wahrnehmen.

Ich würde ihn sehr vermissen – den Herbst – mit seiner würzigen Luft, die nach Regenschauern, feuchten Blättern, Erde und vielem mehr riecht.
Also, auf geht’s – raus an die frische Luft!