Die 4 Schlüsselunterscheidungen in der GFK

 

Schaue dir als Nächstes das Video an und erfahre, was die 4 Schritte der Reflexion ausmacht und worauf du achten solltest.

 

Zusammenfassung

Beobachtung vs Interpretation

Eine Beobachtung bezieht sich auf ein oder mehrere konkrete Ereignisse und benennt diese. Zum Beispiel: In den letzten 2 Wochen hast du den Geschirrspüler einmal ausgeräumt.

Eine Interpretation ist im Prinzip ein moralisches Werturteil, also dass, was ich selbst aus dieser Beobachtung schließe. Zum Beispiel bezogen auf das Ausräumen des Geschirrspülers: Du bist faul oder Ich mache viel mehr im Haushalt.

Es kann in einer Konfliktsitutation sehr herausfordernd sein, die Beobachtung von einer Interpretation zu trennen! Im moralischen Werturteil steckt häufig auch ein Vorwurf, welcher das Gespräch schnell eskalieren kann. Daher lohnt es sich, sich vorab über die tatsächliche Beobachtung Gedanken zu machen.

Gefühle vs Gedanken

Ein echtes Gefühl in der Gewaltfreien Kommunikation bezieht sich immer auf mich selbst. Ich kann es mit "Ich bin.." beschreiben. Beispiele: Ich bin fröhlich, traurig, wütend, glücklich, unsicher, schüchtern usw.

Ein Gefühl kann ich auch empfinden, ohne dass eine andere Person dies ausgelöst hat.

Ein Pseudogefühl oder Gedanke bezieht sich hingegen auf eine andere Person. Es steckt meistens ein stiller Vorwurf mit in dem Satz. Beispiele: Ich fühle mich verletzt von dir. Du hast mich angegriffen.

Bedürfnisse vs Strategien

Alle Menschen haben ähnliche Grundbedürfnisse. Wie hoch wir jedes Bedürfnis priorisieren, kann unterschiedlich sein. Es kann in einem Konflikt sinnvoll sein, zu überlegen, welches Bedürfnis bei mir selbst nicht erfüllt ist. Zum Beispiel: Ein Bedürfnis nach Sicherheit, Akzeptanz, Respekt, Autonomie, Ordnung usw.

Eine Strategie hingegen beschreibt, wie ich mir dieses Bedürfnis erfülle. Strategien sind verhandelbar und können auch in Kompromissen gelöst werden. Die Gewaltfreie Kommunikation geht davon aus, dass sich Bedürfnisse auf verschiedenen Wegen erfüllen lassen, nicht nur auf einem.

Bitte vs Forderung

Eine Bitte kann ich nicht am Tonfall oder Satzbau erkennen. Ob ich eine Bitte oder eine Forderung stelle, erkenne ich an meiner Reaktion, wenn die andere Person "Nein" sagt.

Die Gewaltfreie Kommunikation geht davon aus, dass ein Denken in Forderungen von vornherein unglücklich macht. Entweder manipuliere ich die andere Person zum "Ja" sagen oder ich bin unzufrieden, wenn die andere Person "Nein" sagt.

Eine Bitte sollte außerdem immer konkret und erfüllbar sein. Eine Bitte kann nicht sein: Ich wünsche mir mehr Respekt von dir. Hier weiß die andere Person nicht, wie sie den Wunsch nach mehr Respekt umsetzen soll. Respekt ist hier das Bedürfnis. Es lohnt sich darüber nachzudenken, in welchen Situationen ich mich respektiert fühle. Und dies dann konkret zu äußern.

Quiz: Die 4 Schlüsselunterscheidungen der GFK